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Tiefpunkt 1.530 m Hochpunkt 2.757 m Aufstieg 4.500 m Abstieg 4.500 m

Weg zur Kaiseralm Aufstieg zum Kaiserjochhaus Alpenglühen am Kaiserjochhaus Kaiserjochhaus im Sommer Aufstieg zum Schindelsattel Blick zur Rotschrofenspitze Blick vom Grießkopf
 
Tourenverlauf
31.08.2006
Kaisers, Edelweißhaus (1.530 m) > Kaiseralm (1.689 m) > Kaiserjochhaus (2.310 m)
01.09.2006
Schindelsattel (2.430 m) > Kaiserjochhaus (2.310 m) > Kaiseralm (1.689 m) > Edelweißhaus (1.530 m) > Bodenalpe (1.554 m) > Leutkircher Hütte (2.261 m)
02.09.2006
Hirschpleiskopf (2.549 m) > Almajurjoch (2.237 m) > Kappalsattel (2.300 m) > Kappal (2.315 m) > Gampen (1.845 m) > St. Bach Egg (1.700 m) > Ulmer Hütte (2.279 m)
03.09.2006
Valfagehrjoch (2.543 m) > Kappalsattel (2.300 m) > Leutkircher Hütte (2.261 m) > Stanskogel (2.757 m) > Schindelsattel (2.430 m) > Kaiserjochhaus (2.310 m)
04.09.2006
Grießkopf (2.581 m) > Malatschkopf (2.388 m) > Kaiseralm (1.689 m) > Edelweißhaus (1.530 m)
Tourenbericht
Zwei Monate nach meinem schweren Absturz am Falmedonjoch in den Lechtaler Alpen, stehe ich schon wieder am Ausgangspunkt in Kaisers. Man kann es „Traumabewältigung“ oder „Trotzreaktion“ nennen. Egal, Hauptsache das Unglück nicht im stillen Kämmerlein zu Hause aussitzen. Dass ich nach so kurzer Zeit überhaupt schon wieder auf den Beinen bin, ist eh sehr vielen Schutzengeln zu verdanken. Zur genauen Unfallstelle konnte ich aber zu dieser Zeit leider nicht noch einmal vordringen, da heftige Schneeschauer in den Vortagen hier einige Wege unpassierbar machten. So entschied ich mich spontan, erst einmal zur Kaiseralm (50 min) im gleichnamigen Tal zu wandern, um dann zu schauen, ob der weitere Aufstieg zum Kaiserjochhaus durch diesen Schnee möglich ist. Der erste Anschein zeigte mir eher das Gegenteil. Nur so wie ich halt, bin wagte ich es trotzdem und kämpfte mich durch tiefen Schnee hinauf zur Hütte (1:10 h). Diese war mit ca. 30 cm Schnee total eingeschneit. Ich kam mir vor wie im Winter. Der Wirt verbreitete aber Optimismus in dem er sagte, dass schönes Wetter in den nächsten Tagen den Schnee schnell zunichte machen werde. Zum Glück war ich auch nicht der einzigste Gast, so dass die Kommunikation am Abend geregelt war.

Bei diesen Bedingungen war für jeden am nächsten Morgen klar, dass man wohl alle geplanten Touren streichen konnte. Ich wagte mal einen kleinen Ausflug zum Grießkopf, nur eine überhängende Wechte verwehrte mir den Aufstieg zum Gipfel. Auch der Zustieg zum wenig hohen Malatschkopf war total vereist. Wieder an der Hütte angekommen, machte sich gerade der Hüttenwirt auf, um eine Spur hinauf zum Schindelsattel zu legen, der beim Übergang zur Leutkircher Hütte passiert werden muss. Ich und einige andere Gäste schlossen sich diesem Vorhaben an und stapften durch den tiefen Schnee nach oben. Am Sattel angekommen war aber auch hier Schluss, denn weiter ging es nur über vereiste Schneehänge. So blieb mir weiter nix übrig, als wieder nach Kaisers abzusteigen, um dann durch das Almajurtal zur Leutkircher Hütte zu gelangen. Gegen eins vom Auto wieder losmarschiert ging es auf lang gezogenem Fahrweg zur Bodenalpe (1:20 h), weiter sehr schlammig hinauf über die Almajuralpe zur Herberge (1:40 h). Bei diesem herrlichen Wetter hab ich dann noch sehr lang draußen vor der Hütte gesessen und meine Blicke hinunter ins Tal nach St. Anton gerichtet.

Da der Schnee nicht so schnell verschwand wie es geplant war, musste ich auch am Folgetag Abstriche von meinem gedachten Weiterweg machen. Wieder bei schönstem Wetter um acht gestartet, machte ich mich zuerst auf den Weg zum Hirschpleiskopf (0:35 min), den man auch bei diesen Bedingungen halbwegs meistern konnte. Wieder zurück an der Herberge ging es weiter Richtung Ulmer Hütte. Auf breiten Weg zum Almajurjoch, den Becher südseitig umgangen zum Abzweig nach Kapall. Dort musste ich mich leider wiederum für einen tieferen Umweg entscheiden, da der Weg 601 noch total zugeschneit war. Egal, Abstieg nach Kappal (1:35 h), weiter hinab nach Gampen (45 min) bis zum tiefsten Punkt, den St. Bach Egg. Ab da ging es wieder reichlich aufwärts über gut ausgebautem Weg zur Hütte (55 min).

Am nächsten Tag sollte ich mal kein Glück mit dem Wetter haben. Bei Regen ging es kurz vor neun von der Hütte los. Da ich langsam einsehen musste, dass mir bei diesen Schneebedingungen sämtliche geplanten Gipfel und auch Übergänge nicht möglich waren, wollte ich an diesem Tag auf schnellstem Wege zurück zum Ausgangspunkt. Der Weg 601 sollte an diesen Tag gespurt und markiert sein, da über diesen eine Etappe des GoreTex Laufes von Steeg nach St. Anton stattfand. Somit ging es durch den Schnee hinauf zum Valfagehrjoch (35 min), am Matunjoch vorbei, leicht absteigend zum Kappalsattel (1 Std.), wo mir dann auch schon die ersten Läufer entgegen kamen und weiter zur Leutkircher Hütte (1:25 h). Von da aus ging es zum höchsten Gipfel dieser Tour. Da der Aufstiegsweg zum Stanskogel (1 Std.) in den letzten Tagen viel Sonne abbekommen hatte, riskierte ich einen Versuch, der auch mit Erfolg endetet. Bei leichten Nieselregen und Nebel war die Sicht dort oben natürlich dementsprechend. Für den Abstieg wählte ich den direkten Weg zu den Gaißwasen, der nicht ganz ohne war. Weiter ging es über den nun abgetauten Schindelsattel wieder zurück zum Kaiserjochhaus, wo es abends noch Hüttenmusi vom Wirt gab.

Der letzte Tag bescherte mir dann doch noch ein wenig Gipfelglück. Zuerst ging es auf den Grießkopf (30 min) und nach dem Abstieg von diesem auf den gegenüberliegenden Malatschkopf wo ein wenig Kletterei gefragt war. Danach ging es nur noch bergab. Schön gemütlich hinab zur Kaiseralm (1:10 h), wo ich erst einmal eine lange Frischmilchpause einlegte. Nach einer weiteren Stunde am Edelweißhaus angekommen, bezog ich dort mein Lager und lies diesen Tag beim Bierchen ausklingen. Ein Ruhetag wie er nicht besser sein konnte. Das Wetter gab sein übriges dazu. Weiter ging es am nächsten Tag ins Zillertal, was im nachfolgenden Bericht beschrieben ist.

Fazit
Wegen Schneemassen im Hochsommer 90 Prozent Abweichung von meiner geplanten Tour, was will man da noch sagen.
Gipfel Bewertung
Hirschpleiskopf: bei diesen Schneebedingungen heikel, sonnst einfach
Stanskogel: kurz vorm Gipfel etwas ausgesetzt, sonnst leicht
Malatschkopf: kurz und steil, aber gesichert
Grießkopf: leichte und einfache Bergwanderung
Hütten Information
Kaiserjochhaus
AV; Lager 7,- €; Bier 6,40 €/L; super Hütte mit dem dazugehörigen musikalischen Wirt
Leutkircher Hütte
AV; Lager 7,- €; Bier 6,40 €/L; Dusche 3,- €; urgemütlicher Gastraum, schöner Ausblick
Ulmer Hütte
AV; Bett 9,50 €; Bier 7,60 €/L; Dusche 2,- €; fast zum Hotel ausgebaute Skihütte, ohne Worte
Edelweißhaus
AV; Lager 7,35 €; Bier 5,80 €/L; Dusche 1,50 €; trotz Straßenanbindung noch mit Flair