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Tiefpunkt 1.440 m Hochpunkt 2.713 m Aufstieg 2.600 m Abstieg 2.600 m

Aufstiegsweg zum Hochfeiler Morgenstimmung an der Hochfeilerhütte Hochfeilerhütte Unterbergalm Aufstiegsweg zur Europahütte Landshuter Europahütte Blick ins Pfitschertal
 
Tourenverlauf
28.08.2006
St. Jakob (1.449 m) > Stein (1.530 m) > Unterberghütten (1.838 m) > Hochfeilerhütte (2.710 m)
29.08.2006
Unterberghütten (1.838 m) > Parkplatz Hochfeilerhütte (1.718 m) > Pfitscher-Joch-Haus (2.275 m)
30.08.2006
Zollhütte (2.246 m) > Friedrichshöhe > Landshuter Europahütte (2.713 m)
31.08.2006
Platz (1.440 m) > St. Jakob (1.449 m)
Tourenbericht
Die Sommertour’06 sollte eigentlich mit einer kleinen Eingehtour auf die Zugspitze beginnen, nur leider machte mir dabei das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Auf der Fahrt nach Garmisch regnete es wie aus Kannen und der Wetterbericht sprach von 1.500 m Schneefallgrenze in den nächsten Tagen. Nur auf der Südseite der Alpen sollte das Wetter einigermaßen stabil bleiben. Also, kurzerhand umdisponiert und schnell übern Brenner ins noch sonnige Südtirol gefahren. St. Jakob im Pfitscher Tal war dort mein spontanes Ziel.

Von da aus startete ich meine Tour auf der Straße nach Stein (40 min), weiter über die Pfitscherjochstraße bis zur ersten Kehre und über einen kleinen aber steilen Steig hinauf zur dritten Kehre (30 min), wo sich auch der Parkplatz der Hochfeilerhütte befindet. Den weiteren Weg zur Hütte kannte ich schon von früheren Bergfahrten. Es geht an den verfallenen Unterberghütten vorbei zur gleichnamigen Alm, weiter durch die Latschen mäßig ansteigend hinauf zur Hütte (2:15 h). Dort mittlerweile im Regen angekommen, war ich der einigste Gast in dieser schönen Herberge. Schnell die nassen Sachen im schicken Trockenraum aufgehängt, etwas frisch gemacht und schon wartete auch ein kühles Blondes auf mich in der Gaststube.

Mein erster Blick am nächsten Morgen lies mich mit Freude aus den Federn springen. Ein strahlend blauer Himmel leuchtete durchs Hüttenfenster. Der zweite Blick jedoch ernüchterte mich schnell wieder, denn draußen war alles weiß. Es hatte in der Nacht bis auf 2.200 m geschneit. Da ich die Route zum Hochfeiler ja schon kannte, war ich eigentlich optimistisch, dass man den Gipfel trotzdem angehen könnte. Der erste Schritt vor die Hütte zeigte mir aber das Gegenteil. Ein eisiger Wind blies mich fast von der Hüttenterasse und trotz voller Montur war mit total kalt. Wie sollte es dann erst 800 m höher sein…? Also, nix mit Gipfel, sondern Abstieg. Kurz vor neun brach ich widerwillig auf. Der Weg war total zugeweht und von Markierung keine Spur. Unter dem Schnee war der Fels natürlich noch vereist, was zu einer recht rutschigen Angelegenheit wurde. Somit benötigte ich für den Abstieg zum Hüttenparkplatz mit 2:40 Std. länger als beim Aufstieg. Weiter ging es über die Pfitscherjochstraße hinauf zum gleichnamigen Joch und deren Hütte (1:50 h). Dort angekommen traf mich fast der Schlag. Im Gegensatz zum Vortag, besiedelten dort Menschenmassen von Tagesausflüglern und Radlern das Areal. Am späteren Nachmittag aber, war der Spuck dann vorbei und es kehrte auch dort Ruhe ein.

Am Folgetag schaute ich um sechs Uhr Morgens kurz zum Fenster hinaus und verschwand auch gleich wieder in dem warmen Hüttenschlafsack. Ich wollte es einfach nicht sehen > Neuschnee ohne Ende. Vier Stunden später, von der Hüttenwirtin geweckt, musste ich aber dann doch mal die Herberge verlassen. Voll eingemummelt entschied ich mich, wenn auch des Schnees, zur Europahütte aufzubrechen. Trotz Nebel und Schneetreiben kam ich gut voran. Da der Landshuter Höhenweg gut ausgebaut ist, war die Wegfindung Anfangs unschwer, jedoch umso höher ich kam, nur noch mit gutem Gespür zu meistern. Als erster an diesem Tag spurte ich somit für meine Verfolger den Weg. Die Hütte liegt an der Friedrichshöhe, einem Joch, welches bei heftigem Sturm passiert werden musste. Mittlerweile sank ich bis zum Knie in den frischen Schnee ein. Ca. 100 m vor der Hütte, erkante ich diese sogar nicht. Erst ein kurzes Aufklaren zeigte mir den ersehnten Weg. Ich war froh, als ich die Hüttentür nach drei Stunden von innen schließen konnte. Auf die geplante Besteigung des 200 m höheren Kraxentragers verzichtete ich natürlich, sondern lies mir lieber ein Bierchen an die wärmende Ofenbank bringen.

Auch am nächsten Tag war der Kraxentrager nicht drin. Gefühlte -30° C und der immer noch heftige Wind ließen mir keine Chance. Da der direkte Weg 3B nach St. Jakob total zugeschneit war, wählte ich den breiteren 3A nach Platz für den Abstieg. Umso tiefer ich ins Tal stieg, umso wärmer wurde es natürlich und umso mehr konnte ich mich der dicken Sachen entledigen. Am Auto angekommen (2 Std.) hatte ich dann nur noch die kurze Kleidung an > schon komisch. Weiter ging es mit dem Vehikel wieder übern Brenner ins Lechtal, was im folgenden Bericht beschrieben ist.

Fazit
Eine Arktistour im Hochsommer, die nur mit viel Durchhaltevermögen und Entbehrungen zu meistern war.
Gipfel Bewertung
leider gab es kein Gipfelglück
Hütten Information
Hochfeilerhütte
AV; Lager 10,50 €; Bier 8,75 €/L; Dusche 2,60 €; gut eingerichtet mit viel Platz
Pfitscher-Joch-Haus
Privat; Bett 15,- €; Bier 8,- €/L; Dusche inkl.; Gastraum wie in der Mitropa, viel von Bikern besucht
Landshuter Europahütte
AV; Bett 17,- €; Lager 8,50 €; Bier 8,5 €/L; gemütliches Ambiente, freundliche Wirtin