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Tiefpunkt 620 m Hochpunkt 2.713 m Aufstieg 2.200 m Abstieg 2.200 m

Watzmann Weg zur Südspitze Gipelfoto auf der Südspitze Bierchen an der Wimbachgrieshütte
 
Tourenverlauf
24.08.2002
Wimbachbrücke (620 m) > Stuben Alm > Mitterkaser > Falz Alm > Watzmannhaus (1.930 m)
25.08.2002
Hocheck (2.651 m) > Mittelspitze (2.713 m) > Südspitze (2.712 m) > Wimbachgrieshütte (1.326 m)
26.08.2002
Wimbachschloss > Wimbachbrücke (620 m)
Tourenbericht
Die meisten, die etwas mit Berchtesgaden assoziieren sollen, werden an Watzmann und Königssee denken. Der Watzmann ist der dominierende Berg und entsprechend lohnend ist ein Besuch auf seinen Gipfeln. Der scharfe Grat ist eine der interessantesten Kletterstrecken der Berchtesgadener Alpen und von landschaftlichem Zauber kaum zu übertreffen. Nach den vorangegangenen Touren im Sommer 2002, wollte ich den Abschluss mit einer Watzmannüberquerung krönen. Ein schöneres Wetter konnte ich mir wirklich nicht aussuchen. Während unten im Tal die Menschen bei über dreißig Grad schwitzen, konnte man es auf dem Watzmanngrat in kurzer Hose und T-Shirt aushalten ohne zu frieren. Entsprechend schön sind die Landschaftsaufnahmen geworden. Diese Tour wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Der Anstieg zum Watzmannhaus war mir von einer vor Jahren unternommenen Bergtour noch in Erinnerung. Auch damals habe ich zwei Std. für den Aufstieg gebraucht, natürlich mit einer Frischmilchpause an der Mitterkaseralm. Die Hütte war, wie nicht anders zu erwarten bei solch einem Wetter, total überfüllt.

Am nächsten Morgen um 6:00 Uhr begann der Aufstieg auf den Grat. Bis zum Hocheck war der Weg sehr einfach zu begehen. Hier war zum ersten Mal abzusehen, wie viel Gleichgesinnte sich mit mir auf dem Grat unterwegs machten. Bevor es weiter ging legte ich erst einmal meinen Sicherungsgurt an und setzte den Helm auf (Sicherheit geht vor!) Die anschließende Gratwanderung vom Hocheck über Mittel- zur Südspitze war fantastisch. Gleich der Einstieg in die Gratstrecke nach der Holzhütte des Hochecks war mit Kletterei verbunden. Was von weitem, z.B. aus dem Ramsauer Tal, beinahe eben aussieht, entpuppt sich dort oben als wildzerklüftete Aneinanderreihung von Spitzen, Klüften, gekippten Plattenlagen und hängebrückengleichen Felsstegen. Wer nicht schwindelfrei ist, hat hier absolut nichts verloren. Kurz unterhalb der Südspitze ging es auf einer, na ja, Alternativroute westlich um den Gipfel herum. Hier ging der Weg wie in einem Film auf einem ganz schmalen Absatz durch die Wand. Nach ein bisschen Überwindung war diese Stelle aber auch passiert und ich stand auf dem dritten Watzmanngipfel. Der Abstieg war eine sehr langwierige Angelegenheit. Hier wurde eigentlich alles geboten, was die Alpen so bereithalten: Felsenkletterei, Geröllrutschen, Schuttrinnen, Schrofen, Latschengassen und ausgewaschene Rinnen aus feingemahlenem Ramsaudolomit mit einer Kette in der Mitte zum Festhalten. Bis zur Wimbachgrieshütte war es also ein weiter Weg, und hier habe auch noch einige Wanderer getroffen, die den Aufstieg von dieser Seite auf den Südgipfel wagten (Nachmittags gegen 13:00 Uhr???). Um 14:00 Uhr war ich dann an der Wimbachgrieshütteso dass ich die angegebene Zeit für die Überquerung von acht Std. genau benötigt habe. Man muss ja nicht hetzen, sondern man soll bei so einer herrlichen Tour auch genießen. Die Lagerplätze wurden auf der Hütte erst 16:00 Uhr zugewiesen, so dass ich mir auf diesen schönen Tag erst einmal ein paar Bierchen genehmigte.

Am anderen Tag machte ich mich als erster auf den Weg durch das Wimbachtal. Hier ging es auf einem Fahrweg über das Wimbachschloss und der Wimbachklamm zurück zum Parkplatz an der Wimbachbrücke.

Fazit
Super Wetter, eine reine Genusstour, total geil
Allgemeine Bewertung
alpine Bergtour, gute Kletterstellen, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
Hütten Information
Watzmannhaus
AV-Hütte; Lager 7,50 €; Bier 6,- €/L; leckerer frischer Kuchen; sehr enge Schlafplätze
Wimbachgrieshütte
Privathütte; Lager und Frühstück 23,- €; Bier 6,20 €/L