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Tiefpunkt 1.710 m Hochpunkt 3.510 m Aufstieg 2.400 m Abstieg 2.400 m

Hochfeilertal Aufstieg zur Hochfeiler Hütte Hochfeilerhütte Plattenlandschaft auf dem Weg zum Gipfel Weg zum Gipfel Blick vom Gipfel Hochfeiler von Pfitscherjoch aus
 
Tourenverlauf
20.09.2002
Pfitschertal/Parkplatz Hochfeilerhütte (1.710 m) > Unterberghütten (1.838 m) > Hochfeilerhütte (2.710 m)
21.09.2002
Hochfeiler (3.510 m) > Hochfeilerhütte (2.710 m) > Unterberghütten (1.838 m) > Parkplatz Hochfeilerhütte (1.710 m) > Pitscherjochhaus (2.252 m)
22.09.2002
Parkplatz Hochfeilerhütte (1.710 m)
Tourenbericht
Nach einem gescheiterten Versuch vor einem Monat, als ich 200 Hm vor dem Gipfel wegen schlechten Wetterbedingungen umdrehen musste, wollte ich den Hochfeiler im Herbst noch einmal angehen. Der Wetterbericht kannte eigentlich nur ein Wort: REGEN war angesagt. Und es schüttete auf der Fahrt durch Österreich wie aus Eimern. Doch je näher ich mich an Südtirol näherte riss der Himmel immer weiter auf. Und tatsächlich, am Parkplatz angekommen konnte ich erst einmal die kurzen Hosen auspacken. Man muss halt Optimist sein. Der Parkplatz zur Hochfeilerhütte liegt an der 3.Kehre der Pfitscherjochstraße die ab dem Gasthof "Stein" nur noch ein besserer Feldweg ist. Übrigens, dass dort ein Verbotsschild für die Durchfahrt steht, kann man getrost ignorieren, man ist ja schließlich in Italien.

Und endlich geht's los. Zu erst ein kurzes Stück ins Oberbergtal, nach fünf Min. nach rechts über den Pfitscherbach ins Glidertal, dann über eine kleine Alm an den romantischen Unterberghütten vorbei in die Latschenzone. Dort geht es etwas steiler im Zick zack hinauf wo sich jetzt das lang gezogenes Tal, in dem weit unten der Gliderbach fließt, öffnet. Ich halte mich links am Hang und gewinne dabei nur leicht an Höhe. Am Ende macht das Tal einen Knick nach links dem ich über eine Wiese folge. Der Weg wird jetzt immer steiniger und nach einer Std. Gehzeit kann ich auch schon die Hochfeilerhütte sehen. Die Hütte liegt unter einem Felsabbruch direkt am Fuße des Hochfeilers. Weiter an der Bergflanke entlang und einen Steilaufschwung über Geröll und Platten zur Hütte.

Der Hüttenwirt empfing mich direkt am Eingang, denn er sah mich schon von weitem und erkannte mich auch sofort. Natürlich gab er dann auch erst einmal einen Obstler aus. Für den Anstieg zur Hütte benötigte ich nur 1:40 h von den angegebenen drei Stunden. Übrigens liegt der Hüttenrekord bei 96 Min., sagte mir der Wirt. Mit zehn Gästen war die Herberge recht mäßig besucht, was bestimmt an dem miesen Wetterbericht lag, aber an der Stimmung keine Abbruch tat.

Am nächsten Morgen gegen 8:00 Uhr brach ich zum Gipfel auf. Unmittelbar hinter der Hütte verläuft der Weg über einen gesicherten Steig hinauf auf eine Anhöhe Nordwestwerts bis man in eine lange, mäßig ansteigende Mulde gelangt, die den Rücken der Länge nach durchzieht. Diese Mulde Nordostwerts ganz hinauf bis die rechte Begrenzungsrippe unter ein weites, nach rechts abfallendes Gletscherfeld absinkt. Nun an geeigneter Stelle nach links auf den wenig höheren Westgrat. Da es in der Nacht ca. 20 cm Neuschnee gab, war der Boden leicht gefroren und unangenehm rutschig. Etwa 100 Hm vor dem Gipfel verläuft der Weg direkt auf dem Grat, der allerdings bestimmt drei bis vier Meter breit ist und keine Schwierigkeiten bildet. Rechts ist der Gliederferner links der Weißkarferner zu sehen.

Die letzten 20 Hm geht es noch über ein kleines Firnfeld das aber auch ohne Steigeisen kein wirkliches Problem darstellt. Und schon stehe ich am alten Gipfelkreuz aus Holz. Leider gibt es kaum Fernsicht, da sich um die umliegenden Gipfeln Wolken gebildet haben. Und nach zehn Min. Gipfelglück war auch dieser Gipfel in einer dicken Wolkenhülle, die sich bis zum Abstieg nicht lockerte. Der eisige Wind pfiff mir um die Nase, ich schätzte locker minus 10° C. Von den angegebenen 2½ bis 3 h brauchte ich 1:30 h. Nach der obligatorischen Gipfelrast mache ich mich wieder auf den Weg Richtung Hütte und dann weiter ins Tal.

Bei diesem schönen Herbstwetter hatte ich aber noch keine Lust wieder in das verregnete Deutschland zurückzufahren. Und so entschloss ich mich spontan die nächste Nacht noch auf einer nahe gelegenen Hütte zu verbringen. Meine Wahl viel auf das Pitscherjochhaus (2.248 m), das auf der gleichnamigen Straße (Weg) leicht zu erreichen ist. Weiter hätte ich auch nicht gehen dürfen, denn gerade auf der Hütte angekommen sah man wie sich eine schwere Gewitterwolke langsam von Sterzing aus in das Tal drückte. Ich schaute mir dieses herrliche Naturschauspiel natürlich von oben gemütlich mit einem lecker Bierchen an und lies so den Abend ausklingen. Da ich der einzige Hüttengast war, bliebt mir auch nix anderes übrig als mich bis zum Einbruch der Dunkelheit mit der Wolkenbildung am Himmel zu beschäftigen.

Fazit
Im 2.Anlauf doch noch Gipfelglück, Wetter wechselhaft aber trocken, sehr lohnende Tour
Allgemeine Bewertung
einfacher und gletscherfreier Dreieinhalbtausender, für konditionsstarke auch als Tagestour machbar
Hütten Information
Hochfeilerhütte
AV-Hütte; Bett 12,- €; Bier 8,75 €/L; super Suppen; Dusche vorhanden
Pitscherjochhaus
Privathütte; Bett 15,- €; Bier 7,05 €/L; Dusche inkl.